Beratung | Hörsysteme kaufen

Beratung-beim-kauf-von-Hoergeraeten

10-Punkte-Katalog zur Qualität der Hörgeräte-Anpassung

Hörgeräte werden als Hörsysteme bezeichnet, um der enormen Leistungsfähigkeit dieser Miniatur-Computer gerecht zu werden. Doch auch die ausgeklügeltste Technik hilft nicht, wenn sie nicht exakt auf das individuelle Hörproblem eines Menschen eingestellt wird. Viele medizinische, handwerkliche und psychologische Fähigkeiten und Fertigkeiten sind erforderlich, damit aus diesen High-Tech-Geräten echte Lebensqualität entsteht. Und auch der Mensch muss bereit sein, sich auf die Technik einzulassen. Die folgenden zehn Punkte sollen Ihnen deutlich machen, worauf es ankommt.

  1. Beachten Sie, dass eine qualitativ hochwertige Versorgung mit Hörsystemen immer eine partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen HNO-Facharzt und Hörakustiker erfordert. Beide Berufe beruhen auf einer mehrjährigen qualifizierten und spezialisierten Fachausbildung.
  2. Der HNO-Facharzt diagnostiziert die Art, den Grad und den Ort der Schwerhörigkeit. Er berät über die therapeutischen Möglichkeiten. Wenn Hörsysteme erforderlich sind, stellt der Arzt die Verordnung für die Hörsystem-Versorgung aus. Damit haben Sie das Recht, einen Hörakustiker Ihrer Wahl aufzusuchen. 
  3. Ihr Hörakustiker erhebt in einem ausführlichen Gespräch die Vorgeschichte der Hörminderung und klärt, welche Hörsituationen für Sie von besonderer Bedeutung sind. Er bestimmt die Kenndaten des Gehörs und ermittelt ein Ton- und Sprachaudiogramm.
  4. Ihr Hörakustiker trifft aus dem vielfältigen Marktangebot (Hilfsmittelkatalog) eine Vorauswahl mehrerer der für Sie in Frage kommenden Hörsysteme. Diese werden auf Ihre audiometrischen Daten eingestellt, damit Sie den Klang und die Leistungsmöglichkeiten der Hörsysteme vergleichen können (vergleichende Anpassung). Die akustischen und kosmetischen Vorzüge von Hinter-dem-Ohr und Im-Ohr-Geräten werden Ihnen ebenso erläutert wie die technologischen Besonderheiten und Möglichkeiten der unterschiedlichen Systeme. Ihr Hörakustiker wird Ihnen in jedem Falle auch eigenanteilsfreie Versorgungen vorstellen und berät Sie über die Kostenübernahmemöglichkeiten durch Ihre Krankenkasse. 
  5. Der Hörakustiker nimmt einen Abdruck jedes Gehörganges, um die Ohrpassstücke (Otoplastiken) bzw. Schalen für Im-Ohr-Geräte anzufertigen. Mit der perfekten Passform des Ohrpassstückes steht und fällt die Qualität der Schallübertragung und des Tragekomforts.
  6. Bei der vergleichenden Anpassung wird das Übertragungsverhalten der verschiedenen Geräte mit modernsten multimedialen Systemen im Ohr getestet. Erst in der Tragesituation ist eine exakte Überprüfung und Einstellung der Hörsysteme möglich, da die individuelle Krümmung, Weite, Länge und Gewebebeschaffenheit des Gehörgangs die Übertragungseigenschaften erheblich beeinflussen. Beim Vergleich spielt vor allem Ihr subjektiver Eindruck eine Rolle.
  7. Ihr Hörakustiker wird bei der Anpassung sehr viel Zeit und Sorgfalt aufwenden und die Geräte im Laufe der Eingewöhnungszeit stufenweise an Ihre individuellen Hörgewohnheiten anpassen (gleitende Anpassung).
  8. Das ist besonders bei einer längeren Hörentwöhnung wichtig, um Sie nicht mit den neu gewonnenen Höreindrücken zu überfordern. Oft ist auch ein Hörtraining erforderlich. Ihr Hörakustiker wird Sie eingehend in die Handhabung, Bedienung und Pflege der Hörsysteme einweisen.
  9. Lassen Sie nach der Anpassung die Verbesserung Ihres Sprachverständnisses mit den Hörsystemen durch den HNO-Arzt überprüfen.
  10. Sie haben für die etwa sechsjährige Tragedauer der Geräte Anspruch auf eine umfassende Nachbetreuung durch Ihren Hörakustiker. Dazu gehören Serviceleistungen wie die Reinigung der Ohrpassstücke, Batterie- und Schallschlauchwechsel, Nachbearbeitung und Erneuerung der Otoplastik, das Nachjustieren der Geräte sowie Beratung  und Hörtraining. Die meisten Serviceleistungen sind mit dem Preis der Hörsysteme abgegolten. Ihr Hörakustiker steht Ihnen darüber hinaus für viele Fragen rund um das Hören zur Verfügung (Lärmschutz, technisches Zubehör, Informationsmaterial, Tinnitusberatung etc).

 

Auf keinen dieser Punkte sollten Sie verzichten. Nur wenn alle Bereiche erfüllt werden, ist eine gute Anpassung gewährleistet.